Die Geschichte einer beeindruckenden Gräfin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
anjulia Avatar

Von

Westerwald im siebtzehnten Jahrhundert:
Nach dem Tod ihres einzigen Sohnes, kämpft Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein darum die Grafschaft als Erbe für ihre Töchter zu bewahren. Doch neben den Kurfürsten von Köln und Trier, erheben männliche Anverwandte Ansprüche auf die Grafschaft.

Der historische Roman "Die Tochter der Hungergräfin" ist aus der Perspektive der ältesten Tochter Ernestine von Sayn Wittgenstein geschildert, deren Lebensweg der Leser zwischen den Jahren 1636 bis 1652 begleitet. Beim Kampf um das Erbe müssen die Gräfinen unter anderem Belagerung, Hunger und eine heimliche Flucht überstehen. Ernestine entwickelt sich im Verlauf der Geschichte von einer etwas verwöhnten Jugendlichen in eine verantwortungsbewusste junge Frau. Anzumerken hierbei ist, dass das Buch bei einen christlichen Verlag erschienen ist und Ernestine auf ihrem Weg zum Erwachsen werden auch zu Gott findet. Da es sich um einen historischen Roman handelt, der in einer Zeit spielt, in der Religiöstität von größerer Bedeutung war, fand ich es jedoch nicht sehr störend.

Insgesamt ist das Buch sehr interessant, angenehm lesbar und ohne Längen geschrieben, auch wenn größere Spannungbögen ausbleiben. Ernestines Geschichte ist insgesamt nachvollziehbar dargestellt. Der unermütliche Kampf ihrer Mutter um das Erbe ihrer Töchter erscheint beeindruckend fortschrittlich und ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert.