Frauen an die Macht

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Gräfin Louise Juliane von Sayn-Wittgenstein muss um ihre Grafschaft kämpfen, als nicht nur ihr Mann, sondern auch ihr erbberechtigter Sohne verstorben ist. Der letzte Wille ihres Mannes ist es zwar, dass sie die Grafschaft weiterhin regiert, doch in diesen von Männern dominierten Zeiten wird das nicht geduldet. Die Gräfin und ihre Töchter werden belagert und verfolgt und müssen hungern. Mithilfe des Volkes, das seine Gräfin sehr liebt, entkommen sie und finden Hilfe bei Landgraf Georg von Hessen-Darmstadt, der sie auch im Kampf um ihre Grafschaft unterstützt.

Das Cover wirkt ein bisschen finster, passt aber gut zu der wenig fröhlichen Geschichte, die zur Zeit des 30-jährigen Krieges spielt. Sehr einfühlsam und anschaulich erzählt Annette Spratte die Geschichte aus Sicht der Junggräfin Ernestine, die als Erbin ihren verstorbenen Bruder ersetzen soll. Es gelingt ihr sehr gut, reale Historie und Fiktion zu verbinden. Sie charakterisiert die handelnden Personen genau, ihre Handlungen sind immer gut nachzuvollziehen. Besonders gut gefallen hat die Weiterentwicklung der Junggräfin Ernestine, deren Gedanken mir immer nahe gebracht wurden und die an den Ereignissen sehr reift. Dabei wird sie sehr unterstützt von ihrer fortschrittlichen Mutter, die mit ihren Ansichten ihrer Zeit sehr weit voraus ist. Es war ein großes Vergnügen, die wahre Geschichte dieser Frau zu lesen.

Für Fans des historischen Romans ist dieses Buch ein absolutes Muss. Es fällt mir nicht schwer, hier eine uneingeschränkte Leseempfehlung auszusprechen.