Ein Wiedersehen mit alten Bekannten!

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sonja26 Avatar

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Das Buch „Die Töchter der Ärztin“ von Helene Sommerfeldt ist im dtv Verlag erschienen und nach der Buchreihe „Magda Fuchs– die Polizeiärztin“ ein weiterer Ableger der Erfolgsreihe um Ärztin Dr. Ricarda Thomasius.
Im Mittelpunkt der neuen Buchreihe stehen ihre Töchter Henny und Antonia, die ebenfalls beide als Ärztinnen tätig sind.
Während Henny, die Ältere, sich mit ihrer eigenen Röntgenpraxis selbstständig gemacht hat und Ricarda selbst die Praxis von Magda Fuchs übernommen hat, zieht es Antonia nach Afrika, um ihr Praxisjahr durchzuführen.
Treue Leser der Buchreihe wissen, dass Antonia dort geboren wurde und die Familie einige Zeit in Afrika verbrachte.
Wir begleiten die junge Frau nach Daressalam, wo sie nicht nur in einem Krankenhaus tätig ist, sondern gleichzeitig eines für die Einheimischen einrichten möchte. Doch Afrika birgt auch viele Gefahren und die junge Frau muss sich in vielerlei Hinsicht durchsetzen. Und dann ist da noch Ben – Pilot und Verwalter einer Plantage, zu dem sie sich hingezogen fühlt…
Die Abschnitte in Afrika behandeln neben Tonis Leben noch einige interessante historische Aspekte, die sehr gut recherchiert wurden. So behandelt das Buch gleichzeitig die Kolonialzeit und den Rassismus gegen die Einheimischen. Und auch, dass die Medizin doch in vielerlei Hinsicht noch in den Kinderschuhen steckt und so viel noch erforscht werden muss.

Während Toni in Afrika Abenteuer erlebt, meistert Henny in Berlin ihren Alltag, was als alleinerziehende Mutter und selbstständige Ärztin nicht immer einfach ist. Und dann taucht auch noch ihr Ex-Mann Victor auf und beginnt, sich wieder in ihr Leben zu mischen.

Doch auch Gut Freystetten spielt wieder eine Rolle, denn Dr. Ricarda ist ursprünglich auf dem Landgut aufgewachsen. Und auch hier sorgt die nächste Generation Grafenkinder für viel Trubel im Leben von Familie Thomasius.

Auch bekannte Charaktere aus der Buchreihe um Magda Fuchs tauchen auf, für mich ein „Wiedersehen“ mit alten Bekannten. Ich kenne die Vorgängerreihe um die Polizeiärztin, sowie einen Band der „Die Ärztin“ Reihe und wusste in etwa, wie die Vorgeschichte ging. Nicht immer konnte ich jedoch sofort den Faden aufnehmen und lernte die Charaktere der Geschichte neu kennen. Manchmal sind die Rückblicke oder Verweise in die Vorreihen doch etwas zu kurz und knapp, so dass ich „Die Töchter der Ärztin“ Leser*innen empfehle, die die anderen Bände bereits kennen.

Die Geschichte ist wieder toll und mitreißend geschrieben, vor allem mit Antonia in Afrika fiebert man sehr mit. Einige Stellen sind sehr spannend geschrieben, einige regen zum Nachdenken an. Ich finde es toll, wie man als Leser spürt, wie sehr Frauen darum kämpfen mussten, in der Gesellschaft und in ihrem Beruf anerkannt zu werden. Gleichzeitig spürt man im Buch auch die Goldenen Zwanziger, in denen die Geschichte spielt.

Ich kann das Buch wieder sehr empfehlen, mit der Einschränkung, zunächst die anderen Bücher gelesen zu haben. Sicherlich geht es auch irgendwie ohne, aber es erleichtert das Leseverständnis ungemein.