Sehr schöner erster Teil, bei dem die Töchter der Ärztin im Focus stehen

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insel Avatar

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Ich mag den Schreibstil des Autorenduos, was sich hinter dem Pseudonym Helene Sommerfeld verbirgt sehr, und obwohl ich die Trilogie um die Mutter der beiden Frauen (Die Ärztin) nicht gelesen habe, kam ich sehr gut in die Geschichte hinein. Es ist das Jahr 1928 und während die eine Tochter Henny sich mit einer Praxis mit dem Schwerpunkt Onkologie in Berlin selbstständig gemacht hat, alleinerziehende Mutter ist, so ist ihre jüngere Schwester auch mit Leidenschaft Medizinerin, aber ihr fehlt noch ein praktisches Jahr. Dieses gedenkt Antonia genannt Toni in Ostafrika zu machen, wo sie zur Welt gekommen ist, aber an diese Zeit ihrer Kindheit hat sie kaum mehr Erinnerungen.

Ich mag es sehr, wie die Geschichte um die beiden Frauen, aber auch um ihre Familie abwechselnd parallel erzählt wird, wobei mich der Erzähltstrang, der in Afrika spielt zunächst mehr packte. Ich tauche in die für mich völlig fremde Welt gemeinsam mit Toni ein und erlebe die Gefahren aber auch die menschliche Nähe, die sich ergeben. Mit Schaudern lese ich über die Bedingungen unter der die Menschen leben und wie die Weißen ihre Macht ausüben. Der Rassismus ist groß ebenso wie Toni als Deutscher auch Ressentiments engegengebracht werden, zudem muss sie sich als Frau besonders behaupten. In Berlin erfahre ich zu dieser Zeit auch sehr viel über das gesellschaftliche Leben und die Politik wird ebenso thematisiert wie das mit Komplikationen behaftete Privatleben von Henny, da ihr Ex-Mann plötzlich sich wieder in ihr Leben einmischt.

In dem Roman kommt allgemein die Liebe nicht zu kurz, aber es ist nicht alles leicht und rosa, sondern schon auch mit Problemen behaftet. Ich bin sehr gespannt, wie das Leben der Schwestern, ihrer Familien und Angehörigen sowie Freunde weitergeht. Ich kann es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen.