Gesellschaftskritik verpackt in wunderbarer Prosa

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sunny_brooks Avatar

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Ben Lerners „Die Topeka Schule“ ist eins dieser Bücher die einem nicht dazu einladen sie in einem Rutsch durchzulesen, auf jeden Fall nicht nach meinem empfinden. Solche Bücher nehmen den Leser eher mit auf eine langsame Reise.

Bei mir begann die Reise mit ein paar Problemen. Die Leseprobe hatte mich sofort sehr angesprochen, besonders der Schreibstil hatte es mir von Anfang an angetan. Oft kritisiere ich in Büchern, die mir zu schlichte Sprache, hier pulsiert die Sprache nur so von Lebendigkeit und Kreativität. Eindeutig ein großer Pluspunkt für diesen Roman. Trotzdem waren die nächsten Seiten, sogar ganze Abschnitte für mich sehr schwierig. In fast der ersten Hälfte des Buches hatte ich Probleme die Zeitsprünge nachzuvollziehen, teilweise konnte ich nicht begreifen um welche Person es sich gerade drehte und die so wundervolle Sprache des Buches schweifte teilweise etwas zu weit ab, sodass ich nicht ganz hinterherkam. Ein paar Mal war ich fast davor aufzugeben und bin mittlerweile froh, dass ich durchgehalten habe.

Denn so ab der zweiten Hälfte hatte mich das Buch wieder.
Adam Gordons Lebensweg führt uns durch Debattiere Clubs, Physisch Krankheiten, Freundschaften, Ehe Dramen und auch Politik.
Ben Lerner schafft es die Geschichte von Adam die eigentlich in den Neunziger Jahren spielt so zu erzählen, dass sie genau den Puls der Zeit trifft. Ära Trump ist hier das Stichwort. Wir haben hier also Gesellschaftskritik verpackt in wunderbarer Prosa. Etwas was sicherlich die wenigstens Romane so schaffen wie „Die Topeka Schule“.

Schlussendlich ist dieser Roman sicherlich keine leichte Kost, vielleicht haben andere Leser weniger Einstiegs Schwierigkeiten als ich, doch dieses Buch ist es definitiv Wert gelesen zu werden. Für mich einer der wichtigsten und besten Romane diesen Jahres.