Lebt vom Perspektivwechsel

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signalhill Avatar

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"Die Topeka-Schule" von Ben Lerner ist ein Buch, wie ich sie einfach mag. Das Buch spielt im eher ländlichen Amerika, in Kansas, dort aber in seiner Hauptstadt. Der Inhalt ist nicht ganz leicht zu fassen, denn das Buch ist multiperspektivisch geschrieben, doch die Entwicklung der Geschichte und auch der Schreibstil Lerners gefällt mir sehr. Man muss aber für dieses Buch bereit sein, man muss sich auf es einlassen, um dann ein tolles Leseerlebnis zu haben.

Dabei mag der Leser immer wieder verwirrt sein, mag dem Erzählstrang nicht so einfach folgen können und kann vielleicht auch nicht auf die Schnelle weiterblättern. Erstaunt hat mich aber vor allem der Wechsel auch zwischen der Erzählung in der ersten und der dritten Person.

"Die Topeka-Schule" zeichnet nicht nur das Familienbild einer äußerst erfolgreichen Familie, in der doch alles eher Schein als Sein ist, sondern auch das Bild eines modernen Amerika im Mittleren Westen und einem Leben, das ini dieser Region so ganz anders ist als an den vielen Reiseorten, an die wir uns eher begeben.

Da ich mich viel mit der amerikanischeh Politik und Gesellschaft beschäftige, habe ich hier viele für mich sehr spannende Themen vorgefunden, die man gut aus dem Buch heraus diskutieren könnte. In den USA würde man einen solchen Roman in einem Book Club diskutieren, hier ist das ja weniger üblich.

Ich denke, dass "Die Topeka-Schule" nur ein Roman für wirklich interessierte Leser ist, aber kein Sommer-Sonne-Strandstuhl-Lesestoff. Der Autor hat mich neugierig auf mehr gemacht, und ich würde das Buch mit ca. 4,5 Sternen bewerten.