Burning 60s in Berlin

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cara_11 Avatar

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Was für eine aufgeheizte Stimmung im Berlin der späten 60er. Der Studentenführer Rudi Dutschke wurde gerade ermordet (was dieses Jahr übrigens 50 Jahre her war), die RAF ist in der Hochphase,
nd ein armes Mädchen wird in einer Gartenlaube ermordet, in der sie an diesem Nachmittag Schluss machen wollte mit etwas. Ihrem Liebhaber? Oder warum geht es hier?
Der charismatische, überlegte Wolf Heller wird zu den Ermittlungen herangezogen - und ist tief berührt von den Bildern der beiden Kleinen.
Er selbst hat eine Nachbarin, Paula, mit zwei kleinen Kindern, die ihn gerne als neuen Vater sehen würden. Und Paula hätte ihn gerne im Bett. Aber eigentlich will Heller nur freundlich sein.
Doch als der Mann der Ermordeten unter allen Umständen zum Mörder erklärt werden soll und die Kinder plötzlich verschwinden, wird Heller klar, dass das zu konstruiert wirkt.
Und dass etwas größeren dahinterstehen muss als nur ein Eifersuchtsmord. Parallel dazu verfolgen wir die Entwicklung der Studentenbewegung bzw. der Kommune Wielandstraße, die in einer höchst gewaltätigen Demonstration RAF-Anwalt Mahler
aus dem Gerichtsgebäude "befreien" will und zunehmend auf Gewalt setzt - Molotowcocktails und Pflastersteine inklusive. Die junge amerikanische Studentin Louise erlebt den Wechsel der Ideologie von freier Liebe hin zur Gewalt höchst
zwiespältig und ist auch einige Male drauf und dran, sich Heller anzuvertrauen.

Heller hingegen will unbedingt den Mord an Heidi Gent aufklären und sticht in ein Wespennest aus DDR-Spitzeln und Korruption, lässt sich aber weder von Morddrohungen, noch von einer Suspendierung abhalten.
Spannende Mordermittlungen vor einer überaus historisch interessanten Zeitkulisse, vor allem, wenn man bedenkt, dass einige der Protagonisten aus dieser Zeit, die im Buch auch erwähnt werden, noch am Leben (und im Gefängnis, z. B. Mahler) sind.