Heikles Thema - rau verpackt

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signalhill Avatar

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Ich habe mich sehr auf 'Die toten Frauen von Juarez' von Sam Hawken gefreut, weil ich meine, davon in den Medien auch schon etwas gehört zu haben, und weil mich vor allem die Thematik um die grenznahen mexikanischen Städte sehr interessiert. Nun gut.

Die Leseprobe ist extrem lang und auch etwas langatmig. Der Anfang ist auf jeden Fall 'Männerlektüre': Kelly, ein harter Typ, US-Amerikaner lebt auf der mexikanischen Seite, lebt mit Gewalt, Sex, Drogen, mehr ist da eigentlich nicht. Er scheint ein totaler Verlierer-Typ zu sein, aber es gibt irgend etwas, was ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist.

Dann kommen die toten Frauen ins Spiel, denn seine Freundin Paloma arbeitet im Büro, das sich um das Verschwinden der toten Frauen kümmert. Die Milieuschilderung und dieser Teil der Geschichte gefällt mir sehr. Der Typ Kelly und sein Leben ist aber einfach nur unsympathisch und auch nicht besonders mitreißend geschildert.

Alles in allem würde ich diesem Buch um des Themas wegen eine Chance geben, aber ich hätte viel mehr erwartet. Daher nur drei Sterne, aber lesen würde ich das Buch auf jeden Fall. Nach dem unsympathischen Anfang ist es ja auch schon besser geworden, wenn man sich durch die ersten 20 Seiten gequält hat. Und ansonsten ist das Leben an der Grenze vermutlich auch so, wie geschildert.