Gut geschrieben, aber ...

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alasca Avatar

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Eine Leseprobe, die mir gut gefallen hat. Man erkennt den Sprachprofi; der Stil ist flüssig, suggeriert Tempo, und als Leser hat man das Gefühl, direkt angesprochen zu werden. Gekonnt zeichnet die Autorin die Charaktere; bei Rafael ist schon nach der Begrüßungsszene klar, dass er schwul ist, nur durch die Art, wie die Autorin ihn sprechen lässt. Und zu Annas Lebenssituation bekommen wir keinen Erzählbericht, sondern die Fakten werden uns in einem Aufwasch in einer Kennenlernszene zwischen Anna und Rafael vermittelt. Handwerklich geschickt gemacht! Dazu lässt sie uns mit vielerlei Details in die gar nicht immer so sonnigen Gassen von Barcelona eintauchen, man fühlt sich gleich mittendrin in dem multikulti Wirrwarr.

Dazu der rätselhafte zweite Erzählstrang, der sich zweifellos mit dem ersten verschränken wird ... das ist gut gemacht; hier wird das Segment "Serientäter" anscheinend auf etwas höherem Niveau bedient als üblich. Schade eigentlich.

Nimmt man die Titel auf Vorablesen als Indiz, scheint es keine Bücher ohne mordende Psychopathen mehr zu geben!

Serientäter - nein danke!