Geschichtsstunde

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jthlange Avatar

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Das Buch spricht den Frankreichliebhaber wie den Geschichtskenner gleichermaßen an - Schon das Titelbild - der Eifelturm bei Nacht lässt in seiner schlichten Optik in Schwarz Weiß keinen Zweifel daran.
Die Story selbst windet sich durch zwei Zeitebenen.
Durch die sehr gut inszenierten Rückblenden, welche sich nahtlos in das Geschehen einfügen, lernen wir unseren Hauptdarsteller Eddie und seine Beweggründe nach und nach immer besser kennen und erfahren von seinen Lasten, die er mit sich herumträgt.

Nazis tauchen natürlich auch auf - zum Teil aber hinreichend differenziert beschrieben - so wie mir insgesamt auffällt, dass der Autor auf allzu plakative Klischees verzichtet. Natürlich gibt es Verwicklungen, der Sohn von Eddie taucht auf und versteht die Art und Weise nicht, wie seine Vater als französischer Polizist mit den Nazis zusammen arbeiten kann.

Auch die geheimnisvolle Frau, eine Journalistin? - darf nicht fehlen.

Auch die Schrecken des Krieges bzw. der Kriege werden nicht ausgelassen. Probleme der Gegenwart haben oft ihren Ursprung in der Vergangenheit.

Abgerundet wird die gelungene Abhandlung über einen Giftgasmord an vier Polen durch Verschwörungen und Intrigen. Das Ganze findet sich in einer wunderbar lakonischen Sprache wieder, die wunderbar zu den Charakteren passt, wobei kaum jemand den anderen schont und die Story immer wieder die eine oder andere überraschende Wendung nimmt.