Morde im besetzten Paris

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2013 berge Avatar

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Inhalt:

Paris, 14. Juni 1940: Der Tag an dem die deutsche Wehrmacht die französische Hauptstadt besetzt. Am Gare d’Austerlitz werden in einem Eisenbahnwaggon 4 tote Polen gefunden, anscheinend sind sie an Kampfgas aus dem 1. Weltkrieg gestorben und alles sieht nach einem gezielten Mord aus. Am gleichen Tag wird die Leiche eines weitern Polen gefunden, der zusammen mit seinem kleinen Tod aus dem Fenster seiner Wohnung in den Tod gesprungen ist.

Der französische Inspecteur Eduard Giral nimmt die Ermittlungen auf, aber auch von deutscher Seite auf mischen sich Wehrmacht, Gestapu und die geheime Feldpolizei in die Ermittlungen ein.

Als dann auch noch Girals Sohn auftaucht, der bei der französischen Armee gekämpft hat und jetzt von eine Verhaftung bedroht ist, kommt eine weiteres Problem auf Giral zu. Sein Sohn versucht Paris zu verlassen, um sich der Armee des freien Frankreichs anzuschliessen.



Meine Meinung:

Dieses Buch hat mit Sicherheit einen ungewöhnlichen Ort der Handlung gewählt und mit einem französischen Ermittler im besetzten Frankreich ist auch der Protagonist ein besonderer Charakter, hat er nicht nur mit den Ermittlungen zu kämpfen sondern auch mit den Besatzern, die ihre eigenen Ziele verfolgen.

Ich habe mich lange Zeit gefragt, ob die Darstellung der ersten Tage der deutschen Besatzung so realistisch ist. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass die Gestapo inoffiziell in Paris war und es diese Todesliste in Polen wirklich gab. Aber diese Fragen wurden zum Ende des Buches beantwortet. In einem Roman ist es mir immer sehr wichtig zu wissen, wie realistisch die Erzählung ist und welcher Teil aus der Fantasie des Erzählers erwachsen ist.

Aufgrund der besonderen Situation hat dieses Buch eine besondere Atmosphäre, die sehr stark von der außergewöhnlichen Situation der Handlung geprägt ist. Bei den Deutschen ist man sich lange nicht sicher, welche in welche Richtung ihre Handlungen gehen und auch Giral scheint sich nicht sicher zu sein, wie er sich verhalten soll. Zumal sein Sohn aktive gegen die Besatzer agiert, während Giral sich seiner Rolle noch nicht so ganze sicher ist.

Die Ermittlungen sind sehr spannend und schnell wird klar, dass hier die Verbrechen der Deutschen in den besetzten Gebieten des Ostens eine wichtige Rolle spielen und damit bekommen Girals Ermittlungen eine neue Brisanz. Insgesamt ist die Handlung sehr abwechslungsreich und das Buch hält immer wieder neue Überraschungen bereit.

Der Schreibstil ist angenehme flüssig und gut zu lesen und die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, auch wenn grade die Deutschen etwas klischeehaft waren. Insgesamt ergaben die handelnden Personen aber einen gut Mischung, die den Leser durch einen sehr lesenswerten Krimi führen. Eine Leseempfehlung.