Paris erstarrt

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carl_wolf Avatar

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Chris Lloyd siedelt seinen Roman in einem Umfeld und zu einer Zeit an, die allein für sich Spannung garantieren. Paris, unendlich großer Pool für Geschichten sowieso, 1940 frisch okkupiert von deutscher Wehrmacht, Nazis und deren Sicherheitsdiensten, in einem völlig unromantischen Schein. Die Stadt ist geprägt von großkotzigen und gewalttätigen Besatzern, verunsicherten Bewohnern, verängstigten Flüchtlingen die weiter flüchten müssen. Die Pariser Luft ist verpestet, das Leben in der Stadt erstarrt. In all diesen Missempfindungen versucht Inspecteur Giral den Giftgas-Mord an vier polnischen Flüchtlingen aufzuklären. Dabei muss er sich an vielen Fronten behaupten, vor allen an seinen persönlichen. Mit der Menge an Stoff, die Chris Lloyd für seine Geschichte verwendet, könnte der Roman doppelt so lang sein. Die Figur des Eduard Giral ist hervorragend gelungen. Der Roman lebt von den Nebenschauplätzen. Der eigentliche Kriminalfall ist nicht spektakulär. Das geschaffene Gesamtbild aber überzeugt. Die Geschichte darf weitergehen!