sehr anspruchsvoll

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sissidack Avatar

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Tote in einem Eisenbahnwaggon, definitiv durch Giftgas getötet! Die Polizei von Paris muss mit Gasmasken arbeiten! Dem nicht genug, die Handlung spielt in der Zeit des 2. Weltkrieges und die Stadt wir gerade durch deutsche Truppen besetzt. Die französischen Beamten sind verunsichert! Wie kann sich die französische Exekutive mit den Besatzern so arrangieren, dass es noch möglich ist, die Todesfälle aufzuklären. So mein Eindruck zu Beginn des Kriminalromans. Im weiteren Verlauf, hat sich die Lektüre, wohlgemerkt für mein Empfinden, weniger als Krimi aber viel mehr als Erweiterung der Geschichtskenntnis, in Bezug auf Vorkommnisse des 1. und 2. Weltkrieges, entwickelt. Ich finde, der Autor hat die Stimmung zur Besatzungszeit von Paris durch die Deutschen Nationalsozialisten und deren Anhängsel gut herausgearbeitet und beschrieben. Jedoch in vielen Passagen kann ich das Verhalten des Kriminalbeamten Edouard Giral nicht nachvollziehen. Klar, er begehrt gegen die Bevormundung durch die Besatzer auf, geht dabei aber auch unnötige Risiken ein. Ob sich wirklich ein Mensch in dieser Situation so verhalten würde? Das Intrigenspiel zwischen den unterschiedlichen "Abteilungen" innerhalb der deutschen Besatzer ist faszinierend, zeigt aber auch die Gefährlichkeit der politischen Auswüchse. Nationalsozialismus mit seinen menschenfeindlichen Auffassungen ist und bleibt bösartig und muss verurteilt und bekämpft werden.
Abschließend muss ich allerdings anmerken, so spannend und mitreißend, wie ich eigentlich gehofft hatte, war der Roman nicht.