Eine Vielzahl von Handlungssträngen fesselt die Leser

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Im ersten Kapitel hängt ein noch unbekannter Ich-Erzähler voller Melancholie Erinnerungen nach, die an den Duft einer Frau – seiner Mutter? – geknüpft sind. Der Polizist Patrik, der endlich seine Partnerin Erica heiraten will, mit der er ein kleines Kind hat. Erica, die außer ihrem Kind noch ihre Schwester und deren Kinder zu versorgen hat. Die neue Ermittlerin Hanna, die an ihrem ersten Arbeitstag in der neuen Dienststelle von Patrik und seinen Kollegen mit Vorbehalten betrachtet wird. Der kühle, ehrgeizige Erling, der als Ruheständler das Amt des Bürgermeisters übernommen hat und gerade ein Filmteam in seinem Dorf erwartet. Das Mädchen Janna, das anscheinend sehr jung, sehr ehrgeizig und mit ernsten Problemen belastet ist. Bertil, für den im reifen Alter das Leben noch eine überraschende Wende bereit hält. Kerstin und Merit, deren lesbische Beziehung nicht so problemlos läuft, wie die beiden Frauen sich das wünschen. 

Einige dieser Menschen werden durch einen rätselhaften Unfall aus ihrem Alltag herausgerissen. Die Leseprobe weckt meine Neugier darauf, ob der Unfall tatsächlich ein Unfall war und welche Personen mit wem in Verbindung stehen. Gerade die Person aus dem ersten Kapitel, von der wir bisher am wenigsten erfahren haben, nimmt meine Gedanken gefangen. Dass das Privatleben der Ermittler und aktuelle soziale Probleme breiten Raum einnehmen, macht den Reiz vieler skandinavischer Krimis aus. In Die Totgesagten legt Camilla Laeckberg zu Beginn mit der Einführung sehr vieler handelnder Personen  für meinen Geschmack für den Leser schon beinahe zu viele Spuren aus.