Blut ist dicker als Wasser ?

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simi159 Avatar

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Der lesen des Klappentextes machte mich neugierig, denn ich bin die Älteste von vier Kindern und auch wir waren, als wir klein waren, enger als, wir es jetzt sind. Und auch mir kam schon die Frage, warum ist das so? Wann haben wir uns so voneinander entfernt?
Umso toller fand ich an der Leseprobe, dass der Autor den Leser auf den ersten Seiten direkt anspricht, ein paar erklärende Worte mitgibt….dass die Geschichte rückwärts erzählt wird zum Beispiel…und welche Fragen und welches persönliche Erlebnis dazu geführt, dass es dieses Buch geschrieben hat….

Drei Brüder, müssen nach dem Tod der Mutter, deren Asche am See ihres ehemaligen Sommerhauses verstreuen. Das war ihr letzter Wunsch. Doch die Brüder geraten über die Vergangenheit in Streit, und der Älteste, Nils, und der Jüngste, Piere, schlagen sich Krankenhausreif, bis sie sich heulend in den Armen liegen und die Polizei neben ihnen steht….das ist die Situation jetzt….

Warum schlagen sich die Beiden? Was ist das vorgefallen, sind die Fragen, die mir dabei in den Kopf kommen…
Seltsam ist das Verhältnis der drei Brüder ja schon, das merkt man beim Lesen der verschiedenen Erlebnisse aus ihren Sommerurlauben an diesem See. Die Eltern haben einerseits feste, strenge Regeln, Mittagsruhe- vor allem für die Eltern-, kein Fernsehen in den Ferien und immer wiederkehrende Wettkämpfe, die der Vater initiiert. Soweit hört sich das nach einem ganz normalen Familienleben im Urlaub an, doch so unterschiedlich die drei Brüder sind, so sind auch viele Dinge, die sie tun und erleben nicht normal.
Beide Eltern trinken, bei jeder Gelegenheit, zum Mittagessen Weißwein zum Sonnenuntergang mit festem Ritual des auf den See blickens und dabei Wodka und Bier trinken, wobei der Tisch, an dem beide Eltern, Schulter an Schulter sitzen, ständig weiter gerückt wird, damit man die optimale Position zum schauen mit Schatten hat.
Es sind diese Details, die für die Eltern stimmen müssen und Gleichzeit, die Gleichgültigkeit ihren drei Kinder gegenüber, die mich sprachlos beim Lesen gemacht haben. Die mich fragen ließen, wie kann ich sie zu einen Wettschwimmen auffordern, und der Jüngste Sohn ist gerade mal 7, und dann nicht dabei bleiben und verschwunden sein, wenn alle drei Kinder total erschöpft wieder ankommen. Abgesehen davon, dass diese es fast nicht geschafft hätten, hätten sie nicht, wie eine Einheit in der Mitte des Sees zusammengehalten. Auch bei der Episode mit dem Fisch, den die drei lebend in die heisse Pfanne zum Braten geben, wurde mir ganz anders….ja es gibt ihn, bei Jungs sehr häufig, dieses Forscherdrang, doch ein Tier lebend zu braten, das ist was ganz spezielles.
Die Drei gehen nicht zimperlich miteinander und mit anderen um, aber wenn sie in einer Krise stecken, stehen sie trotz aller Unterschiedlichkeit zusammen. Und so putzt bei der Episode mit dem Fisch, Benjamin die Pfanne, läßt den Fisch verschwinden und hofft, dass die Eltern nicht bemerken, was vorgefallen ist.
Benjamin ist der Mittlere, der drei, der Vermittler, der auch die ganze Geschichte erzählt und ich bin gespannt, was zu dem Bruch der drei Jungs geführt hat und ob, die Asche ihrer Mutter, sie nicht wieder vereinen kann.