Berührende Geschichte einer schwierigen Kindheit, großartig geschrieben.

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bedard Avatar

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Vor zwanzig Jahren waren die drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre zuletzt an dem einsamen See, an dem sie in einem einfachen Holzhaus die Sommer mit ihren Eltern verbracht haben. Jetzt sind die drei zurückgekehrt, um den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen.

Aus der Sicht des mittleren Sohnes Benjamin wird auf zwei Zeitebenen diese tief bewegende und schwer verdauliche Familiengeschichte erzählt. Die eine beginnt am See, als die sich fremd gewordenen Brüder die Asche der Mutter verstreuen wollen. In kleinen Rückwärtsschritten erzählt der erwachsene Benjamin, was in den Stunden zuvor geschehen ist.

Noch berührender ist der Erzählstrang aus der Sicht des Kindes. Alle drei Söhne müssen damit zurechtkommen, dass die Eltern ihre Verantwortung nur unzureichend wahrnehmen und unter Alkoholeinfluss unberechenbar sind. Das gilt besonders für die Mutter, der Vater wirkt auf den ersten Blick sanfter und liebevoller. Doch auch dieser Eindruck täuscht.

Sprachlich hat mich dieser Roman absolut überzeugt. Bereits nach der Hälfte war ich mir fast sicher, dass er zu den wenigen Büchern gehört, die ich irgendwann ein zweites Mal lesen werde.
Für mich gehört „Die Überlebenden“ zu den Lesehighlights dieses Jahres.