Verletzungen aus der Kindheit eskalieren

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probelesen Avatar

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Die spannend erzählte Geschichte ist kunstvoll aufgebaut. Ausgangspunkt ist die Eskalation im Verhältnis dreier Brüder, die in einer wüsten Schlägerei endet. Stunde um Stunde rückwärts wird der Tag geschildert, der eigentlich die Brüder wieder zusammenführen sollte, weil sie die Asche ihrer verstorbenen Mutter im See ihres Sommerhauses versenken wollen. Zwischen diesen Kapiteln sind Episoden aus den Ferienerlebnissen in diesem Sommerhaus eingebunden. Diese Schilderungen sind verstörend, weil die Unfähigkeit der Familie Liebe oder Zuneigung zu zeigen, die Wankelmütigkeit der Mutter, die Gewalt des Vaters nicht zu erklären sind. Dazu kommen die düsteren Schilderungen der einsamen schwedischen Wälder. Alles läuft auf eine Erklärung hinaus, die aber erst im letzten Kapitel erfolgt und sehr überraschend ist. Für mich blieben ein paar Fragen offen, aber ich habe mich der Spannung nicht entziehen können und das Buch gerne gelesen. Das Cover entspricht dem Text sehr gut.