Gute Geschichte, aber dennoch blieben mir die Figuren fern und zu wenig tiefgründig

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Hedy flieht aus Wien 1940 nach Jersey, einer der britischen Kanalinseln. Doch auch dort wird die Jüdin bald von den Nazis verfolgt, die die Insel besetzen. Es ist ihr Glück, dass sie die englische Sprache perfekt beherrscht und so findet sie eine Anstellung als Übersetzerin bei der deutschen Wehrmacht. Sie unterschlägt Benzingutscheine, um so den Widerstand gegen die ungeliebten Besatzer zu unterstützen. Im Lager lernt sie den gut aussehenden und großen Leutnant Kurt kennen und aus der anfänglichen Scheu, einem deutschen Soldaten gegenüber, erwächst große Anziehung und schließlich die große Liebe. Für beide ist es der einzige Lichtblick in dieser schweren Zeit, die von Hunger und Entbehrungen geprägt ist. Sie verheimlichen ihre Beziehung, weil sie ständiger Beobachtung durch den Geheimdienst ausgesetzt sind. Als schließlich entdeckt wird, dass Benzingutscheine unterschlagen wurden, wird die Angst übermächtig. Gerüchte kommen auf, dass Juden in Vernichtungslager deportiert werden und Hedy muss sich vor ihren Verfolgern verstecken, die ihr dicht auf den Fersen sind.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen. Der geschichtliche Hintergrund ist spannend erzählt. Während mir oft andere Romane zu ausschweifend erscheinen, hätte ich mir hier eine umfangreichere Beschreibung der Charaktere und äußeren Umstände gewünscht. Deshalb blieben mir die Figuren fern und zu wenig tiefgründig.