Liebe und Freundschaft in Kriegszeiten

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schnuck55 Avatar

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Die junge Jüdin Hedy flüchtet 1940 vor den Nazis aus Wien und findet auf der Kanalinsel Jersey einen Job als Hauslehrerin. Als die Familie die Insel verlässt, bleibt sie zurück und kämpft ums Überleben. Ausgerechnet bei der Deutschen Wehrmacht, die die Insel besetzt, findet sie trotz ihrer Herkunft Arbeit als Übersetzerin.

Kurt Neumann ist Leutnant bei den Besatzern, agiert aber, wie viele Soldaten nicht aus Überzeugung sondern gezwungenermaßen. Er verliebt sich in Hedy, ohne ihre Religionszugehörigkeit zu kennen. Als Hedy unterschlagene Benzingutscheine verliert, nimmt er die Schuld auf sich. Doch die Besatzer haben Hedy im Visier, sie muss untertauchen.

Das Cover ist etwas blass, Ton in Ton gehalten. Es zeigt den kopflosen Körper einer Frau, die Papiere in den Händen hält. Als Kaufanreiz würde ich es nicht sehen. Jedoch beschreibt die Autorin recht eindrucksvoll und fesselnd die Situationen von Angst, Hunger, Sorgen, Verfolgung, Hass, Verzweiflung und Intrigen während der langjährigen Besatzungszeit, aber sie schreibt auch von Liebe und wahrer Freundschaft.

Man leidet mit den Inselbewohnern, ob der gefühlten Ohnmacht den Besatzern gegenüber, die ihre ganze Härte ausspielen. Die Personen bleiben mir jedoch teilweise zu blass und distanziert.