Nur eine Liebesgeschichte

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pewie Avatar

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Hedy, eine österreichische Jüdin ist auf der Flucht auf der englischen Kanalinsel Jersey gelandet. Bald danach sind auch die Deutschen da. Das Leben ist für sie gefährlich geworden. Vor allem weil einige englische Bürokraten gern mit den Deutschen zusammen arbeiten. Um zu Überleben muss sie arbeiten und da sie beide Sprachen spricht und schreibt, soll sie als Übersetzerin für die Wehrmacht arbeiten.
Kurt, ein deutscher Wehrmachtsleutnant lernt sie kennen und verliebt sich in sie, ohne von ihrer Herkunft zu wissen. Als ihre Herkunft allseits bekannt wird geht es um Leben und Tod. Mit Hilfe einer Freundin versuchen die beiden das Unmögliche.
Die Geschichte basiert auf dem realen Leben. Es gibt viele Menschen die sich unabhängig von Religion und Herkunft in einander verlieben. Es wird nur ungewöhnlich wenn sie auf zwei verschiedenen Seiten eines Krieges stehen oder wie in diesem Fall, einer fatalen Weltanschauung.
Die Hauptfiguren waren menschlich dargestellt. Hedy war zum Beispiel nicht nur die Verfolgte sie konnte auch anstrengend sein. Kurt war am Anfang sehr blauäugig, aber dadurch um so besser zu verstehen.
Die Nebenfiguren waren teilweise überzeichnet, die Herrenmenschen, der Arzt oder die Opportunisten.
Es war in der Hauptsache eine Liebesgeschichte, mir hat die eigentliche Atmosphäre von Angst und Hunger gefehlt. Weil sehr wenige Andere eine Rolle gespielt haben. Bis auf ein paar Ausnahmen war die Bevölkerung eine gesichts- und namenlose Masse. Selbst die Kolleginnen im Übersetzungsbüro, deutsche junge Frauen, hatten weder Namen noch ein Aussehen. Ich glaube nicht das man Tag ein Tag aus mehrere Stunden stumm neben einander an der Schreibmaschine hockt, ohne ein Wort miteinander zu sprechen. Genau das gleiche gilt für Kurt. Er ist Ingenieur in der Werkstatt, spricht fast, nur mit seinem Zimmergenossen und einem Spion, kein Kollege weit und breit.
Das Buch hätte mehr Tiefe bekommen, wenn mehr über die äußeren Umstände geschrieben worden wäre. Wo war die englische Regierung, gab es Widerstand, wie war die Verwaltung der Insel aufgestellt? Einiges weiß ich aber es ist schöner wenn man es in einem unmittelbaren Zusammenhang erzählt bekommt.