Überwältigend

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im_lesehimmel Avatar

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Das Buch „Die Übersetzerin“ von Jenny Lecoat erschienen im @lübbe ist eines der Bücher auf meiner Liste mit den Jahreshighlights. Es beruht auf einer wahren Begebenheit.

Hedy ist aus Österreich vor den Nazis auf die britische Kanalinsel Jersey geflohen.

Es dauert nicht lange bis die Deutschen die Insel besetzen. Trotz anfänglicher Zweifel und der Registrierung als Jüdin folgt sie dem Rat ihres besten Freundes und seiner Verlobten und bewirbt sich auf eine Stelle als Übersetzerin im Hauptquartier der Deutschen. Und sie bekommt diese Stelle tatsächlich .

Hier beginnt eine wunderschöne und aufwühlende Liebesgeschichte, in der es nicht nur einmal um Leben und Tod geht und die mich sofort in ihren Bann gezogen hat.

Die Beschreibung der Besatzung, das Leiden der Bevölkerung, der Hunger uvm während den Kriegsjahren haben bei mir ein beklemmendes Gefühl hervorgerufen.

Die Darstellung der Protagonisten fand ich sehr authentisch und gelungen. So kam mir Hedy oft innerlich zerrissen vor, denn sie musste einige schwere Entscheidungen treffen und hohe Hürden nehmen.

Auch die Charakteristik aller anderen, ob Besatzer oder Einheimischer, trat deutlich hervor - ihr Mut, ihre Angst, die Bedrohung und Verzweiflung, aber auch glückliche und schöne Momente.

Ich bin so dermaßen eingetaucht in dieses spannend geschriebene Buch, dass ich es kaum noch weglegen konnte und die Taschentuchbox zum Ende hin mein bester Freund war.

Dabei haben mich beim Lesen auch viele Fragen beschäftigt. Dieser Roman war für mich auch ein Lehrstück in Bezug auf Verallgemeinerungen, die uns wohl immer in vielerlei Hinsicht im Alltag begegnen.

Für mich war es ein sehr ergreifendes und emotional bewegendes Buch.