ein Wohlfühlbuch

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Rosalie Gräfenberg ist eine unabhängige Journalistin Anfang Dreißig, als sie den Verlagschef Franz Ullstein kennen lernt. Der ist seit kurzem Witwer und obwohl er doppelt so alt ist, verliebt er sich sofort in Rosalie und macht ihr schon nach kurzer Zeit einen Heiratsantrag. Auch wenn es nicht die tiefe überbordende Leidenschaft ist, die die junge Frau zu dem älteren Mann zieht, so empfindet sie doch eine große Nähe und Zuneigung zu ihm und willigt also in die Hochzeit ein. Beide haben aber nicht damit gerechnet, dass sie damit auf erbitterten Widerstand im Hause Ullstein treffen. Sowohl die zahlreichen Geschwister von Franz also auch seine erwachsenen Kinder sind gegen diese Verbindung und intrigieren offen oder versteckt gegen das Paar.

Beate Rygiert erzählt im Buch "Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher" von Geschehnissen, die in weiten Teilen auch so passiert sind. Dieser reale Hintergrund gibt dem Ganzen eine zusätzliche Würze. Man erfährt so einiges über den Verlag und die Familie Ullstein in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg. Um den Roman komplexer erzählen zu können, gibt es auch einige fiktive Personen, die in verschiedenen Positionen für das Verlagshaus arbeiten. Diese erfundenen Schicksale fügen sich wunderbar harmonisch in die Geschichte ein und sowohl das prominente Paar als auch alle anderen Darsteller wachsen einem schnell ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.

Mir hat der warmherzige und kluge Erzählstil ebenso gefallen, wie der Blick hinter die Kulissen des Bücherhauses. Das Zeitkolorit wird hervorragen getroffen und in einem erhellenden Nachwort werden Einzelheiten erklärt und man erfährt, wie der Lebensweg von Rosalie und Franz weiterging.

Wieder mal ein Wohlfühlbuch von Beate Rygiert.