Einfach toll!

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goldie-hafi Avatar

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Was für ein Buch - historisch gut recherchiert erlebte ich einen Teil der Geschichte des Ullsteinverlages im Berlin der 1920 er Jahre. Es war wie ein Blick durch dunkles Glas, in eine Welt, die Außenstehenden normalerweise verborgen ist. Es firmiert als historischer Roman, doch ist es mehr historisch, als Roman, mit einem Ende, welches ich mir anders gewünscht hätte, doch eben historisch korrekt.
Der Titel des Buches passte für mich im Laufe der Geschichte immer weniger, denn eigentlich ging es eher nicht um 'die' Ullsteinfrauen, wenn man das an der Familie fest machen möchte. Im Vordergrund geht es um Rosalie und Dr. Franz Ullstein, aber eben nur im Vordergrund - eigentlich geht es um die Ullstein-Männer im Verlag und ihre immerwährenden Rivalitäten, wobei die Frauen, bis auf Rosalie mir wie schmückenden, zickendes Beiwerk vorkamen. Doch das mag auch der damaligen Zeit geschuldet sein, in der Frauen sich erst zu emanzipieren begannen - und die stärksten Charaktere waren, außer Rosalie, die 'unbedeutenden' wie Blümchen oder 'die' Baum. Diese waren für mich die eigentlichen 'Ullsteinfrauen' mit viel Mut und tollen Ideen.
Ich habe das Buch genossen, bin am politisch korrekten Ende fast verzweifelt, hätte mir ein Dramatis Personae gewünscht, da die Verflechtungen der Familie sehr komplex sind, doch ich bin - begeistert!