Familie und Macht

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
wirtestenalles2.0 Avatar

Von

Fast wie durch Zufall lernt Rosalie Gräfenberg den Generaldirektor des Medienverlags Franz Ullstein kennen, der sich augenblicklich in sie verliebt. Trotz einer lockeren Beziehung zu Dr. Karl Ritter bejaht sie den Antrag, den Dr. Franz ihr macht. Während er durch sie aufblüht, sehen andere Familienmitglieder in der selbständigen und überaus emanzipierten Frau ein Dorn im Auge. So ist großer Ärger vorprogrammiert.
Beate Rygiert ist ein außergewöhnliches Buch gelungen, in dem sie Fakten und Fiktion wunderbar verknüpft. Bereits der Blick auf das geschmackvoll gestaltete Cover entführt die Leser in die Vergangenheit. Neben den Einblick in den mächtigen Konzern bekommt der Leser verschiedene Frauenrollen zur damaligen Zeit präsentiert.
Wir begleiten Rosalie Gräfenberg auf knapp drei Jahren ihres Lebens, alle Höhen und Tiefen werden geschildert und ein Blick in das Leben der Ullsteins gegeben, der sonst nicht denkbar ist. Es liegt eine enorm gute Recherchearbeit zugrunde.
Nach den 400 Seiten möchte der Leser förmlich wissen, wie die einzelnen Personen ihr Leben weiterführen, weit über das Nachwort hinaus. Kritisch betrachtet wird auch der Zusammenhalt von Familie und Macht und wie enorm machtvoll die Ullsteins waren, wird an mehreren Stellen des Romans deutlich.
Ich habe wunderbare Lesestunden mit dem Roman verbracht und kann ihn allen Leser*innen empfehlen, die historische Werke mögen.