Frauen in den 1920ern

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Elegant und weltgewandt tritt Rosalie Gräfenberg auf. Als erfolgreiche Journalistin bereist sie ferne Länder, schreibt Reiseberichte und politische Abhandlungen. Ihr schillerndes Leben zwischen bekannten Persönlichkeiten führt sie abwechselnd in Berlin und Paris. Nun trifft sie auf den wesentlich älteren Dr. Franz Ullstein, Generaldirektor des gleichnamigen Verlages. Ein Antrag und eine Hochzeit folgen, die Familie des Dr. Franz bleibt jedoch distanziert zu seiner neuen Frau. Unrechtmäßige Erbanteile und Einmischung in wichtige Entscheidungen im Verlag werden befürchtet.

Wortgewand und bildreich zeichnet Beate Rygiert ein Berlin der 1920er. Bei ihrem lockeren Schreibstil taucht der Leser rasch ein in die Welt des Verlages und der ehrgeizigen Ullsteinbrüder. Deren Frauen sind oftmals schmuckes Beiwerk, aber zu dem lässt sich Rosalie nicht reduzieren. Gemeinsam mit Autorenfreundin Vicky Baum und deren Tippfräulein Lilli Blume tritt sie der Männerherrschaft entgegen und trifft ebenso Vorkehrungen wegen der immer judenfeindlicheren Stimmung in Berlin.

Spannend und abwechslungsreich gestaltet sich die Geschichte rund um Rosalie Ullstein, geb. Goldschmidt, geschiedene Gräfenberg. Viele historische Persönlichkeiten kreuzen hier unseren Weg, wodurch der Roman sehr realistisch und glaubwürdig ankommt beim Leser. Besonders gut sind auch die einzelnen Charaktere gelungen, welche Rygiert gekonnt und eindrucksvoll entwirft.

Alles in allem ein interessanter und unterhaltsamer Roman aus dem Hause Ullstein, den ich nur wärmstens empfehlen kann.





Titel Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher

Autor Beate Rygiert

ISBN 978-3-548-06421-5

Sprache Deutsch

Ausgabe Flexibler Einband, 496 Seiten

ebenfalls erhältlich als ebook

Erscheinungsdatum 1. November 2021

Verlag Ullstein