Weiße, gelbe oder rote Rosen

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bavaria123 Avatar

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So ein schönes Cover. Ein wenig Gold, ein wenig altes Berlin, zwei hübsche Frauen. Und schon hat man eine Ahnung, worum es wohl gehen mag.
Und der Titel beschreibt es dann auch mit Worten. "Die Ullstein-Frauen und das Haus der Bücher". Es beginnt also eine Reise nach Berlin, zu den Ursprüngen des Ullstein Verlags. Das klingt absolut interessant.

Beate Rygiert nimmt ihre Leserschaft mit in das Berlin der goldenen 1920er Jahre. Das wird schon auf den ersten Seiten deutlich. Zum einen die Zeit, zum anderen aber eben auch Berlin.
Durch den sehr lebendigen, anspruchsvollen und spannenden Schreibstil wird man förmlich in die Geschichte eingesogen. Obwohl mich eine Bindehautentzündung ausgebremst hat, konnte ich das Buch nur widerwillig aus den Händen legen.

Wir lernen die junge Rosalie Gräfenberg kennen - eine geschiedene, erfolgreiche Journalistin. Und nicht nur wir, auch der Generaldirektor Franz Ullstein macht ihre Bekanntschaft. Und dann gehen wir gemeinsam durch Höhen und Tiefen und werden unter anderem von Vicki Baum und ihrem aufgeweckten Tippfräulein Lilli begleitet.

Der Autorin ist ein überaus unterhaltsamer Roman gelungen, der auch trotz über 480 Seiten niemals langweilig wird. Ganz im Gegenteil. Die sehr ausgeprägte Recherche wird in eine wunderbare Gefühlswelt eingewoben. Das mag ich ausgesprochen gern, wenn historische Fakten so köstlich serviert werden.

Nicht nur die Personen sind detailreich dargestellt, auch das Leben in den 20er Jahren und die Stadt Berlin zu dieser Zeit sind hervorragend skizziert.

Ich empfehle das Buch bereitwillig mit allen fünf Sternen, eigentlich an alle, die sich gern gepflegt auf eine interessante und lebhafte Lesereise begeben.