Wunderbarer Roman über die Ullstein-Familie

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mandel61118 Avatar

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Das Cover mit den beiden wunderschön im Stil der zwanziger Jahre gekleideten Frauen, dem nostalgischen Hintergrundfoto und der goldenen Schrift finde ich hinreißend.

Auch die Geschichte selbst fesselte mich sehr. Die Autorin erzählt das Geschehen abwechselnd aus der Sicht von Rosalie von Gräfenberg, spätere Rosalie Ullstein, Vicki Baum, der berühmten Schriftstellerin, dem damaligen Ullstein-Vorsitzenden Franz Ullstein und dem fiktiven Tippfräulein Lili Blume.

Die Schicksale dieser Personen sind auf gelungene Weise miteinander verknüpft, und als Leser begleitet man sie auf ihren Höhen und Tiefen durch einen Abschnitt der 1920er Jahre.
Besonders eindrucksvoll sind die drei Frauenfiguren Rosalie, Vicki und Lili, die, was zu dieser Zeit gewiss nicht üblich war, sehr modern auftreten und selbst über ihr Schicksal bestimmen. Sie sind erfolgreiche, tapfere Frauen, die auch heute noch als Vorbilder dienen können.
Ich fand es unheimlich interessant, so viele Details aus der Vergangenheit des renommierten Ullstein-Verlags zu erfahren.

Die Autorin schenkt dem Leser einen gut recherchierten Einblick in das Leben und die Gepflogenheiten der damaligen Zeitepoche, so dass man einen guten Eindruck davon bekommt, wie die Menschen damals dachten und handelten.
Besonders der Erzählstrang, der sich mit dem Rufmordprozess um Rosalie Ullstein beschäftigt, liest sich unheimlich spannend.
Auch das wehmütige Ende berührte mich sehr.

Zu guter Letzt möchte ich die Sprachgestaltung des Buches erwähnen. Die Autorin formuliert sehr gewählte und anspruchsvolle Sätze, das hat mir sehr gut gefallen.
Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung für diesen wundervollen Roman.