Zwanziger Jahre

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isa21 Avatar

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Der Dreh- und Angelpunkt des Romans ist das Verlagshaus Ullstein und drei Frauen, die im Mittelpunkt stehen. Dies sind die Journalistin und geschiedene Rosalie von Gräfenberg, sowie die Autorin Vicki Baum und deren Tippfräulein Lilli Blume. Rosalie lernt bei einem Bankett Franz Ullstein kennen, der sich in sie verliebt und ihr einen Antrag macht. Die Brüder von Franz sind damit nicht einverstanden und versuchen alles, damit die Hochzeit nicht stattfindet.
Die Protagonisten werden facettenreich und schlüssig dargestellt. Allerdings hätte ich mir ein Figurenverzeichnis gewünscht, um sich bei den zahlreichen „Ullsteins“ zurechtzufinden. In die fiktive Geschichte, über die Emanzipation der Frau, sind gut recherchierte historische Fakten eingebunden und man begleitet die Frauen durch ihre Höhen und Tiefen in diesen Jahren. Die Handlung hinterlässt, zum Teil mit interessanten Wendungen, einen guten Einblick in die Zeit des beginnenden Nationalsozialismus. Trotzdem war es für mich nicht besonders spannend und phasenweise langatmig. Die Schauplätze finde ich authentisch beschrieben und man fühlt sich in das Berlin des 20. Jahrhunderts zurückversetzt. Der unkomplizierte Schreibstil liest sich flüssig.
Allerdings wird mir dieser historische Roman über Liebe und Intrigen im Verlagshaus Ullstein nicht besonders im Gedächtnis bleiben.