Carlotta findet keine Ruhe

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daphne1962 Avatar

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"Von allen Mordtaten sind nur diejenigen ausgekommen, von denen man etwas weiß". (Ambrose Gwinnet Bierce - Journalist und Satiriker)

Carlotta Fiore hatte es noch nie leicht. So auch an ihrem offiziellen Arbeitstag mit Konrad Fürst, den sie mit ihrem Vater zusammen beginnt (der Vaterschaftstest hat es bewiesen). Die Kolleginnen und Kollegen sind alles andere als begeistert von der Tochter, der einst berühmten Wiener Operndiva und lassen sie ihre Abneigung spüren. Da kam es gerade Recht zu einem vermeintlichen Selbstmord gerufen zu werden. Aber, wenn der Selbstmord doch schon so klar war, warum schickt man sie dorthin?

Zu sehen ist ein Toter in der Badewanne liegend. Der Tod hervorgerufen durch einen Stromschlag mit dem Fön. Der Leser wird sogleich in das Geschehen hineingezogen und man fängt an sich Gedanken zu machen, was hier vor sich ging und ob die alte Dame von Nebenan wirklich was gesehen hat. Es wird ein Fall, der keiner zu sein scheint. Da Lotta Notizen des Journalisten in der Wohnung fand, die ihren Namen tragen, geht sie mit Konrad eigenen Spuren nach und gibt sich nicht mit den Polizeimaßnahmen
zufrieden. Immer weiter wird sie in ihre Vergangenheit gerissen.

Lotta leidet sehr unter dem Trauma, als Kind von Maria Fiore entführt worden zu sein. Nicht mit ihren leiblichen Eltern aufgewachsen und unter dem bösen Einfluss gelebt haben zu müssen. Heimlich sucht sie eine Therapeutin auf, um wenigstens ein wenig Licht aus den Tiefen ihrer Seele zu holen. Denn ihr schwieriger Charakter, den bekommen alle zu spüren. Sie kann sich selbst nicht ausstehen. Sie sagt oft nicht die Wahrheit.

So sehr mich die ersten beiden Bände in den Bann gezogen haben und ich auf den 3. Band gespannt war, hat mich diese Geschichte nicht so wirklich überzeugt. Die Spannung wollte sich nicht so richtig einstellen. Erst am Ende konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Allerdings hätte ich mir eher eine ganz neue Kriminalgeschichte gewünscht, die nicht im Zusammenhang mit Carlotta und ihrer Vergangenheit steht. Denn Leser, die die vorherigen Bände nicht gelesen haben, steigen durch dieses Konstrukt schwer durch und würden das Buch auch nicht gut bewerten.