Chaotische Carlotta

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amena25 Avatar

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Früher hat Carlotta Fiore als Kaufhausdetektivin gearbeitet und nebenbei undercover ermittelt. Nun steigt sie offiziell bei der Polizei ein, und das sogar ohne die Ausbildung abgeschlossen zu haben! Kein Wunder, dass die Kollegen ihren Einstieg misstrauisch und missgünstig beäugen. Ein paar besonders gehässige Kolleginnen spielen ihr sogar zur Begrüßung eine Opernaufnahme vor: die einzige, in der Carlotta zusammen mit ihrer Mutter, der weltberühmten Opernsängerin Maria Fiore, singt – und dabei hörbar kläglich versagt. Doch Maria Fiore ist nicht Carlottas wahre Mutter. Sie hatte Carlotta als Vierjährige entführt und gegen ihre echte Tochter, Henriette ,,ausgetauscht“. Dieses Geheimnis soll unbedingt ein Geheimnis bleiben. Doch dann verschwindet Henriette. Und gleich bei ihrem ersten Fall im offiziellen Polizeidienst findet Carlotta bei einem Toten eine Notiz: mit ihrem Namen und dem Datum ihrer Entführung.......
Zu Beginn ist es noch recht amüsant, wie chaotisch Lottas erster Arbeitstag bei der Polizei beginnt – sie versteckt sich vor den hämischen Kollegen auf dem Klo und wird dabei auch noch ertappt. Im Verlauf des Krimis wird die Handlung aber zunehmend überladen und verwickelt. Etwas mühsam setzt man sich als Leser die Mosaiksteinchen der Vergangenheitsbewältigung von Lotta und von ihrem Vater Konrad zusammen.
Nicht ganz nachvollziehbar ist, warum Lotta so sehr darauf bedacht ist, ihre Vergangenheit vor sich und aller Welt zu verbergen. Carlotta öffnet sich, unter anderem mithilfe einer Psychotherapeutin, sehr langsam ihrer verdrängten Vergangenheit, was auch für den Leser etwas Licht ins Dunkel bringt. Allerdings wird man ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden sich wohl schwer damit tun, die vielen Zusammenhänge und Andeutungen zu verstehen und einzuordnen. Zum Ende hin nehmen Tempo und Spannung zu, allerdings wirken manche Situationen etwas konstruiert.
Spannend, aber stellenweise zu überfrachtet und leider nicht so überzeugend wie die ersten beiden Bände.