Fiore-Fürst-Fall zum Dritten

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borgeli Avatar

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Der erste Band dieser Carlotta Fiore Reihe „Wiener Totenlieder“ war für mich ein Lesehighlight im letzten Jahr. Leider war ich vom zweiten Band ziemlich enttäuscht und habe gehofft, dass dieses neue Werk wieder besser gelungen ist.

Am meisten gestört haben mich zwei Dinge: Erstmal das Verhalten Lottas. Obwohl es schon im letzten Band tränenreiche Versöhnungen gab und Lotta immer wieder beteuert, wie wichtig ihr bestimmte Personen sind, wird sowohl Hannes als auch Konrad angelogen bzw. es werden Dinge verheimlicht. Lotta geht unter falschem Namen zu einer Psychotherapeutin. Bei deren Arbeit und dem Stöbern nach ihren Problemen verschweigt sie die wahren Gegeben-heiten in ihrem Leben. Was bitte schön, soll diese Therapie nutzen? Auch bei ihren „polizeilichen Ermittlungen“ erzeugt Lotta nur Chaos. Es werden Beweismittel unterschlagen, alles mögliche verschwiegen, an Tatorten rumgeschnüffelt. Lotta stürzt sich immer wieder Hals über Kopf in die gefährlichsten Situationen, oft einfach aus dem Bauch raus um dann festzustellen, dass es eine falsche Idee war.

Zum anderen der eigentliche Kriminalfall: Schon das dritte Mal, dass sich alles rund um Lottas und Konrads spektakuläre Vorgeschichte handelt. Gibt es in Wien denn nur Verbrechen, die sich irgendwie um Maria Fiore drehen? Auch das Verschwinden Henriettes, sogar Namensgeber dieses Bandes, ist wirr und unverständlich. Sie wird nicht gesucht, taucht irgendwann wieder auf und der Sinn dahinter blieb mir verborgen.

Trotzdem möchte ich dieses Buch nicht mit 2 Sternen abwerten, da es schon rasant und wendungsreich geschrieben ist. Deshalb von mir wohlwollende 3 Sterne. Aber sollte Theresa Prammer noch einen weiteren Fall mit Lotta und Konrad schreiben, möchte ich diesen nicht mehr lesen.