Nicht überzeugend!

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Lotta Fiore und Konrad Fürst, das Duo aus den ersten beiden Büchern ermittelt wieder.
Nachdem Konrad aus dem Koma erwacht ist und seine Reha abgeschlossen hat, werden er und Lotta wieder in den Polizeidienst aufgenommen, so wie ihnen das der Polizeichef Krump versprochen hat. Nur sollen sie gar nicht die Kollegen unterstützen, eher sollen sie aus der Schusslinie sein und sich um Vorträge über Ermittlungsarbeit kümmern. Damit sind beide nicht wirklich einverstanden und daher bietet sich die Gelegenheit, dem Büroalltag zu entfliehen, als sie zum suizidalen Ableben eines Reporters berufen werden. Beim zufälligen Durchsehen der Post des Toten, fällt Lotta ein Zettel in die Hände auf dem nicht nur ihr richtiger Name sondern auch ihr Entführungsdatum steht. Woher wusste der Tote dies? Panische Angst macht sich in Lotta breit. Wird das Unfassbare passieren und ihre wahre Geschichte ans Licht kommen und womöglich von der Presse und der Öffentlichkeit zerrissen werden?

Ich konnte dem Erscheinungsdatum dieses Kriminalromans gar nicht genug entgegenfiebern, freute ich mich doch auf ein Wiedersehen mit all den Protagonisten, die mir, wenn schon nicht sympathisch, doch äußerst fascettenreich beschrieben wurden und somit für mich sehr interessant waren.
Der Einstieg und die „Tatortbegehung“ auf den ersten Seiten entsprachen dann ganz meinen Erwartungen. Doch leider sollte dies in meinen Augen schon genug Spannung sein, die nächsten annähernd zweihundert Seiten verliert sich die Autorin zu sehr in der Vergangenheitsbewältigung ihrer Protagonistin. Was mir in den ersten beiden Büchern spannungsreich und unterhaltend zugleich erschien, war mir jetzt nicht mehr ansprechend genug. Die endlosen Gedankenschleifen um die so übergroße Mutter der Protagonistin wurden mir zu viel. Das nicht ganz nachvollziehbare Verhalten von Lotta, die aus allem und jedem ein übergroßes Geheimnis macht, Dinge verschweigt, extrem eifersüchtig ist, allerdings von allen anderen um sie herum erwartet sich rational zu verhalten, ermüdete mich zwischenzeitlich so stark, dass ich mehrfach das Buch weglegen musste und ernsthaft bezweifelte es je zu Ende zu lesen. Einen Kriminalroman kann und sollte man nicht mit einem Thriller gleichsetzen, doch ein paar Spannungsbögen erwarte ich hier doch und das nicht nur auf den letzten zwanzig Seiten. So ausführlich das Seelenleben der Protagonisten teilweise geschildert wird, fehlt mir diese Ausführlichkeit dann am Schluss, das Motiv des Täters war für mich nicht wirklich nachvollziehbar.