Etwas zu ambitioniert

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madame—rivkele Avatar

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Eine Frau, sitzend, ein aufgeklapptes Buch auf den überschlagenden Beinen und den Blick leicht an der Betrachterin vorbei. Halbiert. Im selben Rotton gehalten wie der Titel des Romans. Auf gelbem Hintergrund.

Das Cover ist schlicht wie gut. Es gibt einen Hinweis auf die Geschichte des Romans, ohne zu viel zu verraten.

Was zur Geschichte führt: Die junge Alice hat ein Volontariat bei einer Münchner Tageszeitung ergattert. Nun versucht sie, ihre Aufgaben als Journalistin mit denen einer Mutter und einer Ehefrau unter einen Hut zu bringen. Was in der heutigen Zeit schwierig ist, war in den 60er Jahren, in denen die Geschichte spielt, nicht einfacher - im Gegenteil. Alice ist ambitioniert, hinterfragt Dinge, die andere als gegeben hinnehmen und schaut hin, wo andere lieber wegschauen.

Das Thema hat Potential. Ich persönlich komme mit dem Schreibstil jedoch nicht zurecht. Das Buch ist sehr dialoglastig, wobei die Figuren mehr in ihre Aussagen packen, als ich für realistisch halte. Feminismus, Gesellschaftskritik, Journalismus etc. kommen hier so gedrängt aufeinander, dass es mir schwerfällt in die Geschichte hineinzufinden. Auch die Figuren wirken dadurch etwas zweidimensional.

Ich bin mir sicher, dass das Buch seine Liebhaberinnen finden wird, mich hat es leider nicht fesseln können.