Rätselball und Metamorphose

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marcialoup Avatar

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Eine gigantische phantastische Geschichte erwartet uns und wird schon auf den ersten Seiten so fesseln, dass man völlig unbemerkt in einen Strudel gezogen wird bei dem sich die Seiten wie von selbst umblättern!

Eine grausame, unbekannte, tödliche Krankheit überfällt Aubry im Kindesalter, als sie mit Freunden eine Opfergabe für einen guten Zweck in einen Brunnen werfen wollten. Aubry wollte einen kurz zuvor gefundenen hölzernen Rätselball, den ich mir persönlich wie einen runden Zauberwürfel vorstelle, in den Brunnen werfen, jedoch entscheidet sie sich dann anders und behält den Rätselball. Dieser folgt ihr danach überall hin ...

Kurze Zeit später bricht ihre Krankheit aus, deren Auswirkungen und Symptome man kaum beschreiben kann. Bizarre Darstellungen lassen den Schmerz Aubry's spürbar werden und verlangen dem Leser einiges ab.
Die erste Begegnung zwischen Krankheit und Leser mutet wie eine Teufelsaustreibung an oder wie Szenen eines Horrorfilms!

Die Krankheit verlangt nach Bewegung, heißt, Aubry kann nie lange an einem Ort verweilen muss immer weiter reisen und darf gleiche Orte nicht mehrmals aufsuchen. Doch irgendwann ist die Welt bereist... Und dann?
Auf ihren Wegen begegnet sie vielen Menschen, manche suchen für sie nach Heilung, können die Hilflosigkeit nicht ertragen, doch Aubry will nur überleben...

Hat die Krankheit etwas mit dem Rätselball zu tun?
Oder mit dem Brunnen?

Metaphern gehen einem durch den Kopf: immer weiter, niemals Stillstand, denn das wäre Tod.
Nicht begreifen können, flüchten,
akzeptieren was ist.
Aber auch, einen Schritt schneller sein.

Eine unglaubliche Lebensgeschichte einer fast magischen Reise in tiefe Schluchten, Abgründe, aber auch unzählige Erlebnisse bieten metamorphorische Momente.

So schillernd, skurril, bunt, berührend, fast märchenhaft aber auch krass, brutal, erschütternd, grausam, fesselnd, taucht man nach der letzten Seite aus einer völlig anderen Welt wieder auf und muss sich neu orientieren.
Was für ein Buch!!

Ein Punkt Abzug für die manchmal etwas chaotischen Kapitelsprünge, die zeitlich irritieren können. Man verliert dadurch jedoch trotzdem nicht den Faden und bleibt Aubry immer nah genug.