Die Ungehaltenen

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abunchofcats Avatar

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Elyas ist Anfang 20 und wächst als Gastarbeiterkind in Berlin Kreuzberg auf. Doch sein Leben verläuft nicht planmäßig. Der Vater errkankt an Krebs, stirbt schließlich daran und Elyas gaukelt ein Jura Studium vor, dass es so gar nicht gibt.
Dabei lebt er mehr oder weniger in den Tag hinein, hadert mit sich und seinen Wurzeln und findet sich in einer Umgebung wieder, die nach dem Mauerfall stark im Umbruch ist. Er bekommt erst allmählich wieder den Boden unter den Füßen zurück, als er bei einer Veranstaltung Ayla, die Ärztin aus dem Krankenhaus näher kennenlernt, in der sein Vater seiner Zeit gelegen hat.
Das Buch habe ich in einem Rutsch gelesen, denn die Erzählstruktur ist sehr flüssig und einfach gehalten. Dennoch entwickelt sich das Buch sehr gut. Muss man sich auf den ersten Seiten noch ein wenig mit dem Gefühl herumplagen, dass der Protagonist ein fauler Kerl ist, so wird doch recht bald deutlich, dass sich an seiner Figur zahlreiche Probleme widerspiegeln. Dabei wechseln sich ironische und humorvolle Passagen mit solchen ab, die den Leser nachdenklich stimmen. Auch wenn das Buch sicher für eine jüngere Leserschaft gedacht ist und dies sich auch in der Sprache wiederspiegelt, so ist das Buch sehr gut gelungen und bietet dem Leser einen Einblick in die Welt der Jugendlichen, deren Eltern eben mit bestimmten Zielen nach Deutschland gekommen sind und was nun aus diesen Träumen und Wünschen wird oder eben nicht geworden ist.