Poetisch und berührend

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helena Avatar

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Elyas strauchelt. Sein Jurastudium interessiert ihn nicht, sein bester Freund stellt sich als Mensch heraus, der seine Freundin schlägt, seine eigene Liebesbeziehung funktioniert nicht und – sein Vater stirbt. Elyas fällt. Er benötigt Zeit wieder zu sich selbst und zum Leben zurück zu finden.

Ein wirklich großartiger Roman vor der Kulisse Berlins und später auch Istanbuls. Die Figuren empfand ich als sehr authentisch und glaubhaft. Es entfalten sich psychologisch feinsinnige Charaktere der durchweg sympathischen Haupt- und Nebenprotagonisten. Einerseits wird die Geschichte der türkischen Elterngeneration gezeichnet, aber auch die Lebenswelt ihrer Kinder, der heute Endzwanziger. Entstanden ist daraus ein für mich sehr überzeugendes und aktuelles Generationenportrait.

Die Sprache empfand ich als sehr poetisch und berührend. Vieles findet man zwischen den Zeilen und es entfaltete sich ein Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.

Der Roman ist ernsthaft und verträumt, politisch, idealistisch, humorvoll und ironisch sowie manchmal leicht surrealistisch. Sehr empfehlenswert!