Augen zu und durch...

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...das war mein Motto bei der Lektüre der "ungeheuerlichen Einsamkeit des Maxwell Sim". Was bei der Leseprobe an sich noch vielversprechend klang, wurde relativ bald zu einer Enttäuschung.

Der Autor hat einen sehr gewöhnungsbedürftigen, etwas nervigen Schreibstil, an den ich mich bis zum Schluss nicht gewöhnen konnte. Seltsam fing es schon an, als er verkündet, er könne nicht gut Menschen beschreiben. _Das wäre schlecht_, dachte ich mir, weil ein Buch genau davon lebt. Leider hat sich diese Aussage aber bestätigt: die Figuren wurden allesamt so spartanisch vorgestellt und beschrieben, dass sie für mich nicht zum Leben erwacht sind.

Ich konnte nicht mitfühlen, mitfiebern, und ausgerechnet der Protagonist war für mich eine echte Nervenprobe. Ein ganzes Buch lang schlittert er von einem Fiasko zum nächsten, und wenn es scheinbar nicht mehr schlimmer kommen kann - natürlich: kommt es noch schlimmer. Das war für mich eindeutig zu viel des Unglücks und der Schicksalsschläge. Es hat relativ bald einfach nur noch genervt, zudem war die Handlung dadurch vorhersehbar. Man konnte sich immer sicher sein, dass die neue Episode auf Maxwells Reise wieder auf die gleiche Art enden wird: als Fiasko. Meine Freude, endlich auf den letzten Seiten angekommen zu sein, wurde dann durch ein meinem Geschmack nach völlig blödes Ende auch noch zunichte gemacht.

Das kommt bei mir nur sehr selten vor, aber bei diesem Buch war ich froh, es hinter mir zu haben und im Bücherregal verstauen zu können. Dort macht es wenigstens optisch was her, denn die Einbandgestaltung finde ich im Gegensatz zum Inhalt des Buches sehr gelungen.