Hat mich auf jeden Fall berührt
Bei diesem Buch fiel mir als erstes vor allem das sehr bunte und grelle Cover auf, das sich mit seinem Zeichenstil von vielen anderen Covern abhebt. Wir lernen hier die – erstmal gar nicht so unglaublich wirkende – Grace Adams kennen, die sich grade an einem Wendepunkt befindet. Ihr Mann Ben hat sich von ihr getrennt, ihren Job hat sie verloren, das Alter meldet sich so langsam und jetzt hat sich auch noch ihre Tochter Lotte von ihr abgewandt. Also lässt Grace buchstäblich alles stehen und liegen und begibt sich auf eine Reise, um ihre Tochter zurückzugewinnen. Die Geschichte wird dabei in verschiedenen Zeitebenen erzählt und wir erhalten als Leser nicht nur einen sehr tiefen Einblick in das Innenleben von Grace, sondern lernen auch ihre „unglaubliche“ Seite aus der Vergangenheit kennen. Mich hat an dieser Stelle vor allem interessiert, was ihr auf dem Weg dazwischen verloren gegangen ist und ob sie es schafft, die unglaublichen Seiten in sich wieder zu entdecken. Die bildhafte Sprache hat mich dabei gut in die Geschichte reingezogen und auch die Beschreibung der Charaktere, insbesondere von Grace, erschien mir sehr glaubhaft. Man spürt geradezu, dass die Autorin auch eigene biografische Anteile in dieses Buch gepackt hat. Zwischenzeitlich hatte ich ein wenig die Sorge, aufgrund der wirklich vielen Zeitsprünge und Rückblenden den Überblick zu verlieren, aber auf den letzten 80 Seiten hatte mich die Geschichte wieder voll gepackt und ein paar Tränchen musste ich am Ende auch verdrücken. Alles in allem kann ich die Geschichte jedem empfehlen, der emotionale Familiengeschichten mit authentischen und vor allem starken weiblichen Charakteren mag und sich auch von vielen Zeitsprüngen nicht abschrecken lässt.