Die Queen und ihr Team ermitteln in einem neuen Fall

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Auch beim zweiten Band vermittelt das Cover schon sehr dekorativ, was den Leser zwischen den Buchdeckeln erwartet: eine nicht ganz ernstzunehmende Story aus dem Genre des sogenannten "Cosy Crime". The Queen herself auf Mördersuche, die Idee an sich ist schon königlich, aber nach der Lektüre in Anbetracht der immer schon etwas geheimnisvollen Aura Ihrer Majestät durchaus im Bereich des Vorstellbaren.

Die Königin ist wieder einmal ganz und gar 'not amused', als sie bei einer Ausstellung ihr Lieblingsgemälde entdeckt, welches bereits seit Jahren verschollen ist. Sie setzt ihre stellvertretende Privatsekretärin Rozie darauf an, herauszufinden, wie es in den Besitz des Verteidigungsministeriums gelangt ist. Kurz darauf erschüttert der mysteriöse "Unfall" einer unbeliebten Palastangestellten die royalen Gemäuer und einige Mitarbeiter - auch Rozie - erhalten unschöne Briefe von einem unbekannten Absender. Hängt dies alles womöglich zusammen und wenn ja, wie? Auch der ehemalige Leibwächter der Queen, Billy MacLachlan, ermittelt auf seine Weise in ihrem Auftrag und so kommt die Queen der Wahrheit immer näher ...

Mir hat bereits der erste Fall "Das Windsor Komplott" sehr gefallen und so war ich gespannt, ob die Autorin daran anknüpfen konnte. Und sie konnte!
Es dauert zwar etwas, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt und auch zwischendurch gibt es immer wieder einmal Längen, doch vor allem der leichte, von trockenem englischem Humor durchdrungende Schreibstil macht dies wieder wett. Auf wirklich sympathische Art und Weise werden die Klischees, die man über die britische Königsfamilie und ihren Hofstaat kennt, bedient und kann sich vorstellen, wie das Privatleben der Queen aussehen könnte. Auch mein persönlicher - inzwischen leider verstorbener - Lieblingsroyal, Philip, kommt nicht zu kurz und seine "Auftritte" waren für mich ein besonderes Highlight (ich vermisse ihn wirklich).

Der Autorin gelang es, die Queen und ihr Team in einem warmen, sympathischen Licht zu zeichnen. Mit Rozie hat die Queen eine kluge, warmherzige, gewitzte und vor allem auch schlagkräftige Assistentin an ihrer Seite, die für sie die Ermittlungen auch außerhalb der Palastmauern durchführt und sich nicht einschüchtern lässt. Die Geschichte an sich zeigte auch die eine oder andere Schwäche, die ich mir logisch nicht erklären konnte. Dennoch fühlte ich mich sehr gut unterhalten und langweilte mich auch nicht, da es der Autorin gelang, die Auflösung der Zusammenhänge bis fast zum Schluss hinauszuzögern, ohne dass ich mir als Leser vorab schon der Lösung sicher war. Natürlich liegt der Fokus nicht nur bei diesem Fall, sondern eindeutig auch bei der Queen und ihre Art, einen Fall zu lösen und die echten Ermittler diskret und unerkannt auf die richtige Spur zu führen.

Alles in allem ein entspannter, amüsanter, mit sympathischen Charakteren ausgestatteter Unterhaltungskrimi, der Lust auf eine weitere Fortsetzung macht.