Feine Cosy Crime

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holdesschaf Avatar

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(Für die Hörbuch-Version)

Die Queen bemerkt nach Jahren, dass ein Bild der Britannia, das immer vor ihrer Schlafzimmertür hing, verschwunden ist. Sie glaubt es in einer Ausstellung der Royal Navy wiedererkannt zu haben. Sie beauftragt ihre stellvertretende Privatsekretärin Rozie sich umzuhören und an offizieller Stelle nachzuhaken, nicht ahnend, dass sie damit einige zwielichtige Gestalten in Aufregung versetzen. Gleichzeitig tauchen bei einigen Mitarbeiterinnen des Palasts Drohbriefe auf und dann kommt eine von ihnen im Schwimmbad bei einem tragischen Unfall ums Leben. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem verschwundenen Bild und dem unhöflichen Opfer? Queen Elizabeth ist fest entschlossen, den Vorkommnissen in ihrem Palast auf den Grund zu gehen.

Einfach herrlich, welches Bild hier von der Queen gezeichnet wird. Natürlich wird es zum Teil fiktiv sein, jedoch kann man sie sich so außergewöhnlich gut als 90-jährige Ermittlerin in den eigenen vier Wänden vorstellen. Sie ist scharfsinnig und bestimmt, aber auch freundlich und erhaben und ihre Gedankengänge sind oft einfach nur erstaunlich. Sehr schön dargestellt wird auch die Beziehung zu ihrem Ehemann Philip. Man erfährt so einige Details, von denen man sich nur wünschen kann, dass sie zutrafen.

Zunächst war es etwas schwierig bei den vielen Personen im Buckingham Palace den Überblick zu behalten. Die ganzen Namen der Angestellten waren nicht einfach auseinanderzuhalten. Die Sprecherin macht ihre Sache aber sehr gut. Mitglieder der Königsfamilie sprechen häufig etwas förmlicher und auch das Alter der Queen merkt man ihrer Stimme an. Die meiste Zeit ist die Stimme sehr lebendig und es war kein Problem, der Tonlage längere Zeit zuzuhören.

Der Fall war geschickt in das Tagesgeschäft des Palasts eingebaut. Man wollte vor allem nach brenzligen Situationen mit der mutigen Ermittlungsassistentin Rozie im Palastkeller dringend wissen, was denn da nun vor sich geht und wer dafür verantwortlich ist. Ab und zu gab es in der Geschichte selbst Stellen, die etwas in die Länge gezogen wirkten, wenn z. B. die Kunst eines bestimmten Künstlers lang und breit dargelegt wurde oder wenn die Queen zum dritten Mal über denselben Verdächtigen sinnierte, jedoch waren das Ausnahmen. Insgesamt fand ich sowohl die Geschichte, als auch die Sprecherin sehr hörenswert. Besonders gefallen hat mir, dass aktuelle Ereignisse zur Zeit der Entstehung des Buches von der Queen mit einer feinen Prise britischen Humors gewürzt wurden, so dass ich gelegentlich wirklich Schmunzeln musste. So hat die Ermittler-Queen ganz leicht meine Sympathie erworben.