Gelungener 2. Teil

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Der Gegenwartsroman „Die unhöfliche Tote“ stammt aus der Feder von SJ Bennett, liegt hier in einer Übersetzung von Werner Löcher – Lawrence vor und wird im Herbst 2021 vom Knaur Verlag herausgegeben.
Auch in diesem 2. Teil der Buchreihe ermittelt Queen Elisabeth wieder mit Unterstützung ihrer Privatsekretärin Rozie in gewohnt diskreter Art. Zuerst konzentrieren sich die Ermittlungen lediglich auf ein Bild, dass für die Königin eine tiefe Bedeutung hat. Auf unerklärliche Weise verschwand es unbemerkt aus dem Besitz der Königin und taucht als angebliche Leihgabe in einer Marinebasis wieder auf. Dann wird etwas später Cynthia Harris, eine unbeliebte Mitarbeiterin am Hofe, tot am Pool aufgefunden wird. Schaut dies auf dem ersten Blick noch aus wie ein gewöhnlicher Unfalltod, stellt sich bei weiterer Ermittlung dann doch Mord als Ursache heraus und die Geschehnisse im Palast nehmen wieder rasant an Fahrt auf.
Der unkomplizierte Sprachstil von Bennett passt prima zur Handlung. Mit viel Humor und Esprit führt sie wieder durch´s Geschehen. Selbiges ist schlüssig aufgebaut und gut nachvollziehbar, will heißen: ein Garant für kurzweilige Unterhaltung, so wie der Leser es schon vom 1. Teil gewohnt ist. Die Hauptpersonen sind plastisch beschrieben, ihre Charaktere authentisch und teils schräg, taugen aber immer dazu, sie vor dem geistigen Auge auferstehen zu lassen.
Neben dem Plot erhält der geneigte Leser wieder viele Innenansichten des königlichen Hofes. Im Fokus diesmal stehen die finanziellen Sorgen, denn der Palast ist Dank unterlassener Sanierungsarbeiten vom Dach bis zum Keller völlig marode. Um ihn weiter bewohnbar zu machen, bedarf es dringend einer Sanierung. Wer hätte das erwartet?
Empfehlen möchte ich das Buch allen interessierten Lesern, die Vergnügen am 1. Teil hatten, da wir hier eine wirklich gelungene Fortsetzung in den Händen halten. Außerdem könnte es eine unterhaltsame Lektüre für alle Fans der königlichen Familie sein, denn hier und da werden doch überraschende Einblicke ins Königshaus geboten.
Von mir bekommt das Buch jedenfalls wieder eine klare Leseempfehlung!