Süß!

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Die Queen als Detektivin, das ist mal eine Idee! Muss man erstmal drauf kommen. Und sie macht das so richtig ladylike. Natürlich es es der Queen nicht möglich, selbst auf Spurensuche zu gehen, aber sie macht das sehr schön aus dem Hintergrund. Ganz subtil setzt sie ihre Ermittler in Marsch und bringt sie auf die richtige Spur, sie dirigiert sie wie ein Orchester und führt sie, wie sie ihre Hunde auf der Jagd führt. Dabei schreckt sie auch nicht davor zurück, die Unwissende zu spielen und alle auf eine falsche Fährte zu locken, damit sie dann über diesen Umweg die Richtige finden.
Die Autorin entwirft hier ein sehr feines Beziehungsgeflecht unter den Palastbediensteten, ihre Figuren sind sehr plastisch und keinesfalls eindimensional. Sie muss einiges über den Alltag des königlichen Haushalts wissen. Man fragt sich unweigerlich, in welcher Beziehung sie zum Palast steht und auf welchen Informationen ihre Beschreibung basiert. Und man fragt sich natürlich auch, wie authentisch ihre Beschreibungen sind. Beschreibt sie die Queen so, wie sie ist, oder so. wie sie sie sich vorstellt? Wohl eher letzteres, aber nicht schlecht gemacht, könnte so sein.
Eine schöne Sache ist auch der versteckte Humor, sehr leise, sehr zurückhaltend und ein bisschen englisch. Das Buch hat auch ein paar Längen, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.