eine fantasievolle Geschichte um ein ernstes Thema

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
mrs-lucky Avatar

Von

In seinem Roman ‚Die Unmöglichkeit des Lebens‘ erzählt Matt Haig wie in vielen seiner anderen Bücher eine sehr fantasievolle Geschichte, die in einigen Punkten die Bahnen unseres üblichen Denkens sprengt.
Die pensionierte Mathematik-Lehrerin Grace Winters hat nach mehreren Schicksalsschlägen den Lebensmut verloren. Als sie unerwartet erfährt, dass eine frühere Bekannte ihr ein Haus auf Ibiza vermacht, ist sie zunächst selbst von sich überrascht, dass dorthin reist, um probehalber auf Ibiza zu leben.
Sie bekommt schnell den Eindruck, dass sich um das Leben Christinas einige Geheimnisse ranken, es geschehen Dinge, die rational nicht zu erklären sind. Als Grace beginnt, das Leben Christinas tiefer zu ergründen, erfährt ihr eigenes Leben einschneidende Veränderungen, denen sie sich nicht entziehen kann.
Es entspinnt sich eine sehr fantastische, für meinen Geschmack teils zu esoterisch lastige Geschichte, in der eine außerirdische Präsenz eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Wenn man die übernatürliche Komponente als gegeben akzeptiert, ist die Handlung in sich schlüssig. Es gibt spannende bis dramatische Szenen, einige philosophische Dialoge und sehr besondere Charaktere.
Ich habe für mich aus dem Roman mitgenommen, das Leben bewusster wahrzunehmen, mich an kleinen Dingen zu erfreuen.
Die Geschichte zeigt ebenfalls auf, dass es immer machbar ist, in einer ausweglos erscheinenden Situation einen neuen Lebensweg zu finden, in dem man sich seiner Vergangenheit stellt, auch wenn dies schmerzhaft sein kann. Ich frage mich nur, ob Betroffenen dieser Roman dabei wirklich helfen würde, da in meinen Augen der Weg Grace Winters aus dem Dunkel ins Licht des Lebens sehr von äußeren Umständen geprägt ist. Andererseits spielen auch ihre inneren Konflikte und ihre Entwicklung eine große Rolle.
Wenn man sich auf den Roman einlässt, bietet er abwechslungsreiche Unterhaltung, auch wenn er in einigen Szenen sehr überdreht wirkt, hat er mich in anderen Momenten dennoch sehr berührt. Ich mag den Stil Matt Haigs, philosophische Themen in fantastischen Geschichten zu verpacken, seine Romane sind sicher nicht jedermanns Sache, mich faszinieren sie immer wieder.