Ganz anders als erwartet

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jule_reads Avatar

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2,5/5

„Die Unmöglichkeit des Lebens“ von Matt Haig ist ein Buch, das mich in vielerlei Hinsicht überrascht hat. So begleiten wir Grace nach Ibiza, aufgrund eines Briefes von einer ehemaligen Freundin. Dort ergeben sich viele außergewöhnliche Situationen und Dinge, die nicht unbedingt der Realität entsprechen.

Vom Klappentext her habe ich eine Geschichte erwartet, die über die Probleme des Lebens erzählt, davon, wie man mit Trauer umgehen kann und anfängt, das Leben zu genießen. Und die Geschichte habe ich auch bekommen. Zumindest einigermaßen. Bis sie anfing, in magischen Realismus und teilweise auch Fantasy abzudriften. So hat mich die Geschichte immer weiter verloren, auch weil es irgendwann einfach too much von allem wurde. Der Hang zum Realistischen ging verloren sowie der eigentliche Handlungsstrang.
So kann es passieren, dass man sich im Verlauf der Geschichte von den Protagonisten distanziert und keine Verbindung mehr spürbar ist. An sich sind die Protagonisten interessant - keine Frage - aber so richtig nah kommt man ihnen nicht.

Dazu kommt der Schreibstil: An sich ist er sehr angenehm und gut zu lesen. An sich einfach mal was anderes als das, was man sonst so kennt, eben weil er so ins Poetische driftet. In diesem Buch steht besonders viel zwischen den Zeilen und das wird meist eher bei längerem Nachdenken deutlich. Was der Geschichte zum Großteil gutgetan hat, sind die wirklich kurzen Kapitel, die es ermöglichen, schnell in der Handlung voranzukommen.

Insgesamt ist also ein Buch, das ganz anders als erwartet ist. Es passieren Dinge, mit denen man aufgrund des Klappentextes einfach nicht rechnen kann und die sich durchaus als negative Überraschung entpuppen können. So wird dieses Buch vorerst mein erstes und letztes von Matt Haig bleiben.