Magie, Mystik und ein Hauch von Ibiza – eine überladene Mischung

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chris9081 Avatar

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Matt Haigs „Die Unmöglichkeit des Lebens“ erzählt die Geschichte von Grace, einer pensionierten Mathematiklehrerin, die nach Ibiza reist, um das Erbe einer alten Freundin anzutreten und deren Geheimnisse zu lüften. Die Prämisse klang vielversprechend: Eine Mischung aus Neubeginn, Sinnsuche und einem Hauch von Abenteuer. Leider konnte der Roman meine Erwartungen nicht ganz erfüllen.

Nachdem ich von „Die Mitternachtsbibliothek“ begeistert war, fand ich diesen Roman enttäuschend. Besonders die übersinnlichen Elemente, die im Verlauf der Geschichte immer mehr Raum einnahmen, wirkten auf mich zu konstruiert und nahmen der Erzählung an Glaubwürdigkeit. Die mystische Präsenz auf Ibiza und die esoterischen Einschläge waren mir schlicht zu abgedreht und schwer nachvollziehbar.

Positiv hervorzuheben ist Matt Haigs gewohnt flüssiger Schreibstil, der den Einstieg in die Geschichte angenehm macht. Auch die Grundidee, eine ältere Protagonistin auf eine Reise zu schicken, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen und vielleicht einen Neuanfang zu wagen, fand ich reizvoll. Doch leider wirkte die Handlung durch die Fülle an Themen – Trauer, Selbstfindung, Naturschutz, Mystik und sogar sprechende Tiere – überfrachtet und wenig überzeugend.

Die Figuren blieben für mich zu blass, um mich emotional mitzunehmen, und der Spannungsbogen verlor sich im Dickicht der zahlreichen Handlungsstränge. Alles in allem ein Buch, das mich weder mit seiner Geschichte noch mit seiner Botschaft vollständig erreichen konnte. Es bleibt ein solides, aber keineswegs überragendes Werk, das Fans des Autors vielleicht genießen, andere jedoch mit gemischten Gefühlen zurücklassen wird.

Fazit:
Wer sich auf die esoterische Komponente und die teils abgehobene Handlung einlassen kann, wird möglicherweise Gefallen an diesem Roman finden. Für mich blieb es eine durchschnittliche Lektüre, die die Erwartungen nach Haigs früheren Werken nicht erfüllen konnte.