Mit skandinavischen Autoren verbinden die meisten wohl Krimis und Thriller, die seit langem den deutschen Buchmarkt erobert haben. Es gibt aber auch viele andere, ganz hervorragende Romane. Linn Ullmann gehört zu den Autorinnen, die ich seit Jahren schätze. Ihr neues Buch hat deutlich autobiografische Züge, ist sie doch die Tochter von Ingmar Bergman und Liv Ullmann. Sie schreibt dieses Buch, um das Altern ihres Vaters zu dokumentieren und ihre Erinnerungen festzuhalten. Schon die Leseprobe lässt erkennen, dass die Erzählstruktur kompliziert ist: nicht chronologisch, oft aus Erinnerungsfetzen und Sinneseindrücken bestehend und sprachlich sehr anspruchsvoll. Man muss sich darauf einlassen, dass hier keine stringente Handlung erzählt, sondern ein ganz besonderes Beziehungsdreieck porträtiert wird. Mir gefällt, was ich bisher gesehen habe, und ich möchte gern weiterlesen.