Geschichtsunterricht der anderen Art

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blätterwald Avatar

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Ich möchte nicht lange um den heißen Brei herum reden. Der erste Eindruck des Buches war so, dass ich im Buchladen sofort zugegriffen hätte.
Es ist nicht so sehr das Cover, es sind die ersten Seiten, die mich sofort erreicht haben. Da geht es gleich im ersten Satz um das Sterben, und dann noch gleich doppelt. Und dann der Familienname. Salz. Besser kann man einen Namen nicht wählen, der läßt Raum für sehr viel Assoziationen. Versalzenes Essen, Salz in die Wunde streuen und und und.
Dann kam dieser Satz "Sie war ein lebendes Beispiel dafür, wie wenig von dem, was wir sind, übrig bleibt". Darin steckt mehr, als manch anderer in Kurzgeschichten zu erzählen vermag. Ein ganzes Leben zusammengefasst in einem Satz. Gleichzeitig klingt dieser Satz deprimierend, weil es eben nicht viel ist, was übrig bleibt. Aber auch wieder eine Bodenständigkeit, die so natürlich und erfrischend wirkt, wie man es heutzutage nicht oft erlebt.
Eben ein Buch, welches den Leser sofort erreicht. Zumal die Charaktere lebendig wirken. Eine Familie, wie wir sie alle kennen, der Mix aus allem,was man sein will und nicht. Witz und Lebensweisheit werden gekonnt vermischt, ein Buch mit Tiefgang, welcher nicht immer sofort offensichtlich wird.
Chapeau.