Lesenswerter Familienroman

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adel69 Avatar

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Die Handlung:

Die Leseprobe beginnt mit der Ich-Erzählerin Emma Salz. Sie berichtet von ihrer Großmutter Lola Rosa Salz, die nach einem Sturz vom Dach des Grandhotels ins Koma fiel. Danach brabbelte sie immer wieder Unverständliches vor sich hin. Emma hätte es schon interessiert, was es genau war.

Anschließend folgt die Geschichte von Lola Rosa Salz ab 1914. Zu diesem Zeitpunkt lebte sie in München. Lolas Eltern hatten den Löwenbräukeller gepachtet. Die Geschäfte liefen gut, bis der Vater beschuldigt wurde, zu wenig Bier einzuschenken. Im so genannten „Bierschaum-Prozess“ wurde er zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt.

Daraufhin verlor er die Pacht des Löwenbräukellers – und hätte gerne ein Hotel in Leipzig gekauft. Die Mutter wollte aber München, ihre Heimat, nicht verlassen. Dass sie es schließlich doch tat, ist diversen „Männergeschichten“ ihrer Schwester Alli zu verdanken. Und von da an nimmt die Geschichte der Familie Salz in Leipzig ihren Lauf.


Meine Meinung:

Diese Leseprobe habe ich gerne gelesen. Interessant ist, als Emmas Oma Lola Rosa Salz aus ihrer Sicht schildert, warum sie auf das Dach des Grandhotels stieg. Es war kein Anfall von geistiger Umnachtung – sondern ein lang gehegter Wunsch, den sich die Oma erfüllen wollte.

Noch interessanter fand ich die Geschehnisse in München. Nicht nur, dass es einen „Bierschaum-Prozess“ gab, sondern auch die Ereignisse um Alli. Bezaubert hat mich auch die Idee, dass Lolas Mutter immer einen Schattenriss der Portraits ihrer Angehörigen fertigte. Diese Schattenrisse fanden Platz an einer Wand. Beim Tod eines Angehörigen wurde dessen Schattenriss entfernt – und die Anordnung der Schattenrisse wurde teilweise neu gemacht, je nach Bedeutung des jeweiligen Angehörigen.

Wie gesagt, die Personen in der Leseprobe sind meistens liebenswert – auch Tante Alli mit ihren „Männergeschichten“. Man möchte schon wissen, wie es weitergeht.