Von Bayern nach Sachsen

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kaiserin2201 Avatar

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Prolog der Enkelin der Lola Rosa Salz: Die Großmutter steigt auf das Dach des Hotels Fürstenhof in Leipzig um von dort in den Tod zu stürzen. Ganz so ist es nicht wie die Enkelin glaubt, denn Lola sucht den Duft der Zeit als sie als neunjähriges Mädchen schon einmal auf diesem Dach saß. Sie stürzt aus Versehen in den Abgrund um sich in einer Art Koma wiederzufinden. So beginnt die Lebensgeschichte der Lola Rosa Salz, die sie einem imaginären Zuhörer erzählt – nämlich uns Lesern. Ein schöner Start den Christopher Kloeble sich für seinen Roman ausgedacht hat.
1914 lebt Lola mit ihrer Familie in München. Lolas Mutter portraitiert sämtliche Familienmitglieder Salz als Schattenrisse alljährlich. Sie tut das zum Einen damit die Verwandten sich immer wieder finden können, zum Anderen als Charakterstudie, denn sie glaubt in den scharfen Umrissen den jeweiligen Menschen besser zu sehen. Lola stellt uns die einzelnen Familienmitglieder ausführlich vor und verrät uns schonungslos so manches Familiengeheimnis. Besonders Tante Allie gibt viel Stoff zur Lektüre die den Leser, also mich, sehr vergnüglich schmunzeln lässt, ob Allies wunderbar beschriebener schamloser Lebensgenußsucht. Was diese Familie besonders macht ist u. a. ihr guter Geschäftssinn in schweren Zeiten. Lolas Vater betreibt Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts den Münchner Löwenbräukeller und bringt diesen zu großer Blüte und somit der Familie großen Reichtum. Doch bald beschert der Tod der Großmutter der Familie eine dramatische Wendung, denn der Vater in seiner Gier verspielt, nun von Großmuttern ungezügelt, die Pacht des Löwenbräukellers….