Was wäre wenn

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brenda_wolf Avatar

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Ursula Todd, die Hauptfigur dieses Romans, hat die Gabe verschiedene Strecken ihres Lebens korrigieren zu können. So gestaltet sich bereits ihre Geburt hoch dramatisch. Sie wird tot geboren, mit der Nabelschnur um den Hals. Schon diese Szene durchlebt Ursula mehrmals, bis ihr der Eintritt ins Leben perfekt gelingt. Den Romanbeginn gestaltet die Autorin mit einem packenden Highlight. Ursulas zieht in einem Cafè in Berlin eine Pistole aus ihrer Handtasche und zielt auf Hitler.

Bisher hatte ich von der Autorin Kate Atkinson noch nichts gelesen. Nachdem ich von ihrem vorherigen Roman „Das vergessenes Kind“ so viel Positives in den Mediengelesen hatte, habe ich mich auf dieses Buch richtig gefreut. Leider ist mir recht schnell die Lust am Lesen verloren gegangen und ich musste mich regelrecht zwingen, dieses Buch zu Ende zu bringen.

Die Grundidee ist super. Leider ist die Umsetzung nicht dazu angetan, dem Leser für sich zu gewinnen. Wir erleben sehr viel, zwei Weltkriege und Persönliches, dennoch wird durch die ständigen Wiederholungen der Spannungsaufbau immer wieder unterbrochen und es kommt sehr schnell Langeweile auf. Ich konnte auch nicht wirklich eine Beziehung zu den Protagonisten herstellen. Ich habe nicht mit ihnen gefühlt, sie blieben für mich einfach nur Figuren auf dem Papier.

Ursula ist sich nicht bewusst, dass sie Phasen ihres Lebens wiederholt und neu durchlebt. Nur hin und wieder blitzen bei ihr „Déjà-vu“-Gedanken auf. Schade fand ich, dass ungeklärt bleibt, warum und weshalb die Protagonistin mit dieser Gabe ausgestattet ist.

Allerdings hat der Roman Gedankengänge in mir angestoßen, nach dem „Was wäre wenn…“ die mich noch einiges Zeit beschäftigten. Und das bringt nicht jeder Roman zustande. Deshalb von mir 3 Sterne.